Über uns

Voices im Porträt

Voices ist eine unabhängige Stimme für minorisierte Gruppen und Indigene Gemeinschaften. Wir unterstützen lokale Bemühungen zur Stärkung der Menschenrechte von minorisierten Gruppen und Indigenen Gemeinschaften.

Julia Büsser und Lisa Mazzone mit brasilianischer Delegation an Podiumsgespräch in Bern Julia Büsser und Lisa Mazzone mit brasilianischer Delegation an Podiumsgespräch in Bern

Als unabhängige internationale Menschenrechtsorganisation steht Voices für minorisierte Gruppen und Indigene Gemeinschaften ein. Voices hat beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Uno (ECOSOC) wie auch beim Europarat.

Das Voices-Portrait im Video

Voices Schweiz

Voices Schweiz wurde am 20. Mai 1989 von Göpf Berweger und Bernhard Pulver als Verein mit Sitz in Bern gegründet. Die unabhängige Menschenrechtsorganisation hat über 12´000 Mitglieder. Erste Aktionen unserer Gründungsjahre betrafen Tibet, Penan/Malaysia, Yanomami/Brasilien, Papua/Indonesien und die Jenischen/Schweiz. In den 90er Jahren standen die Kriege in Ex-Jugoslawien im Vordergrund sowie während Jahren die Konflikte in Palästina, Afghanistan und im Sudan.

Unsere heutigen thematischen Schwerpunkte sind die Auswirkungen von Rohstoffabbau auf Indigene Gemeinschaften und minorisierte Gruppen, die Einschränkung ihrer Rechte in verschiedenen Regionen der Welt und der Kampf gegen die Straflosigkeit.

Voices International

Voices Schweiz ist Mitglied von der Gesellschaft für bedrohte Völker International, welcher die Ländersektionen Deutschland, Südtirol und Bosnien-Herzegowina angehören. Über diesen Verbund hat Voices Zugang zu internationalen Organisationen wie Uno, Europarat oder Europäische Union.

Gestern-Heute-Morgen

Seit 30 Jahren eine Stimme für Indigene Gemeinschaften und minorisierte Gruppen. Eine Zeitreise durch Voices-Aktionen, Herausforderungen und Erfolge – in Bild und Text:

1988: Dalai Lama in Bern

1989: Gründung «Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz» (Voices)

1998: Demonstration gegen Chinas Menschenrechtsverletzungen

2002: Kampagne «Kurdisch ist meine Muttersprache»

2011: Petition Kriegsverbrecher

2012: Start der «No Dirty Gold!»-Kampagne

2013: Sri-Lanka Petition

2013: Protest an der BaselWorld

2017: Rechte von Roma, Sinti und Jenischen

2017: Unterstützung von Protesten im Indigenen-Reservat Standing Rock (USA).

2018: Rechte für Tibeterinnen und Tibeter. © Franziska Rothenbuehler

Die langjährige Arbeit von Voices zahlt sich aus: Die BKW verpflichtet sich 2021 zum besseren Schutz der Indigenenrechte. Das hat eine Südsami-Delegation drei Jahre zuvor von ihr gefordert. Foto: Franziska Rothenbühler

1988 – 1993

  • 1988: Schweizer Parlamentarierinnen und Parlamentarier treffen auf Vermittlung der noch nicht offiziell gegründeten Voices Seine Heiligkeit den Dalai Lama in Bern.
  • 1989: Voices Schweiz (Voices) wird offiziell durch Bernhard Pulver und Göpf Berweger gegründet.
  • 1990: Voices macht mit Bruno Manser auf das Schicksal der Penan in Sarawak/Malaysia und die massive Regenwaldzerstörung aufmerksam.
  • 1991: Die erste Ausgabe der Mitgliederzeitschrift «Vielfalt» erscheint. Später wird daraus die heutige «VOICE».
  • 1993: Adivasi-Kampagne: Voices nimmt zusammen mit Adivasi-Delegierten aus Indien an der UNO-Arbeitsgruppe in Genf teil.

1994 – 1998

  • 1996: Voices organisiert im Gedenken an die Opfer des Massakers von Srebrenica/ Bosnien einen Trauermarsch von Willisau nach Bern.
  • 1998: Von von Voices mitorganisierte Demonstration gegen Chinas Menschenrechtsverletzungen anlässlich des Besuchs von Präsident Zemin.

1999 – 2003

  • 2000: Voices unterstützt mit ihrer Weihnachtshilfsaktion «Brot für die Kinder von Schali» Kinder im Kaukasus, die unter dem Vernichtungskrieg Russlands gegen Tschetschenien leiden.
  • 2002: Kurdische Studierende und Voices fordern in der Türkei mit der Kampagne «Kurdisch ist meine Muttersprache» Unterricht in ihrer Muttersprache.
  • 2003: Auf Initiative von Voices anerkennt das Parlament den Völkermord an den Armeniern als eine historische Tatsache.

2004 – 2008

  • 2004: Voices startet eine gross angelegte Spendenaktion zur Unterstützung von Bosnierinnen  und Bosniern in die Region Srebrenica in Bosnien-Herzegowina. Es werden Saatgut und Vieh geliefert.
  • 2005: Gründung des tschetschenischen Zivilgesellschaftsforums: 25 Mitglieder verabschieden einen Aktionsplan für eine friedliche Entwicklung Tschetscheniens.
  • 2005: Voices veranstaltet Workshops und erstellt ein Lehrmittel für afghanische NGOs zum Thema Menschenrechte.
  • 2007: Indigene aus Guyana kritisieren an einer Voices-Pressekonferenz die Rolle von Schweizer Banken bei der Zerstörung ihres Lebensraums.
  • 2008: Mitarbeit von Voices im Kongo an Richtlinien für Holzfirmen zur Respektierung der Indigenenrechte. Besonders wichtig: das Mitbestimmungsrecht der Lokalbevölkerung bei allen Projekten, die sie betreffen.

2009 – 2013

  • 2009: Eine Bewegung in Entstehung: Voices kann mittlerweile auf die Unterstützung von 10’000 Mitglieder zählen.
  • 2010: Voices fordert bei der UNO-Expertenkommission die unabhängige Untersuchung der Kriegsverbrechen beider Kriegsparteien in Sri Lanka.
  • 2011: Voices deckt auf, dass der für die Schweiz zuständige Vizebotschafter von Sri Lanka, Jagath Dias, als Ex-Generalmajor ein mutmasslicher Kriegsverbrecher ist.
  • 2011: Voices macht Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf die Umweltschäden beim Abbau von Uran aufmerksam, unter denen insbesondere die Tuareg leiden.
  • 2011: Voices lanciert eine weitere Kampagne zum Schutz der indigenen Völker im brasilianischen Amazonasgebiet. Hunderte Protestmails erreichen die brasilianische Präsidentin.
  • 2011: Anlässlich einer internationalen Konferenz in Bern stellt Voices öffentlich das tschetschenische Menschenrechtsarchiv vor, mit dem weltweit umfangreichsten Videoarchiv zu den Tschetschenienkriegen.
  • 2011: Zusammen mit weiteren Menschenrechtsorganisationen reicht Voices eine Petition für die Schaffung einer Spezialeinheit zur Verfolgung von Kriegsverbrechern ein.
  • 2012: Start der «No Dirty Gold!»-Kampagne: Voices fordert mit diversen Aktionen den Einfuhr-Stopp von schmutzigem Gold in die Schweiz.
  • 2012: Wissen vermitteln und aufbauen: Start des Capacity-Building-Projekts für tamilische Secondas und Secondos mit Workshops zu politischer Partizipation, Projektmanagement, Mediation und Leadership.
  • 2013: Voices übergibt die Sri-Lanka-Petition und fordert die Achtung der Menschenrechte in Sri Lanka. Das Bundesamt für Migration sistiert vorübergehend die Zwangsrückführung von Tamilinnen und Tamilen.
  • 2013: Veröffentlichung des Voices-Berichts «Geheimverträge zwischen der peruanischen Polizei und Rohstofffirmen». Auch Schweizer Firmen sind involviert.

2014 – 2019

  • 2014: Am Internationalen Tag der Roma, Sinti und Jenischen treten auf Initiative von Voices erstmals alle drei Volksgruppen gemeinsam auf, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
  • 2015: Voices publiziert einen Bericht zu Tourismus und Menschenrechte in Sri Lanka und präsentiert ihn an der Internationalen Tourismus-Messe in Berlin. Deutsche und Schweizer Tourismusanbieter sind alarmiert und nehmen problematische Hotelanbieter aus dem Angebot. Ausserdem sehen die Anbieter vor, künftig Umwelt- und Sozialverträglichketisprüfungen in Sri Lanka durchzuführen.
  • 2015: Sri Lanka: Beginn einer Serie von gut besuchten Workshops zur Stärkung der Rechte von Fischergemeinschaften bei Tourismus-Projekten, die deren Lebensgrundlage bedrohen.
  • 2015: Voices publiziert den Bericht «Gefangen im Teufelskreis der Migration» über die verheerende Rückschaffungspolitik westlicher Staaten von Roma in den Kosovo. Das Innenministerium von Kosovo nimmt daraufhin Kritikpunkte in ihre Strategie zur Inklusion von Roma auf.
  • 2016: Mit einer Bodypainting-Aktion protestiert Voices an der weltgrössten Schmuck- und Uhrenmesse «Basel World» gegen die Verwendung von schmutzigem Gold in Schmuck und Uhren.
  • 2016: Yanacocha, die grösste Goldmine Südamerikas , die der amerikanischen Newmont Mining gehört, stellt das Projekt zum Bau einer umstrittenen neuen Mine in Peru ein und muss Fehlinvestitionen von 1.7 Milliarden Dollar bekannt geben. Es ist ein Grosserfolg für die von Voices unterstützten Kleinbäuerin Maxima de Acuña Chaupe.
  • 2016: Voices geht mit dem grössten Menschenrechts-Videoarchiv zu den Kriegsgräueln in den beiden Tschetschenienkriegen online und trägt damit einen wichtigen Teil zur Vergangenheitsbewältigung bei.
  • 2016: Jenische und Sinti werden vom Bundesrat unter ihrer Eigenbezeichnung als nationale Minderheiten anerkannt. Voices hat dieses Anliegen mit einer Kampagne aktiv unterstützt.
  • 2016: Solidarität mit nordamerikanischen Indigenen: Voices beteiligt sich an den Protesten gegen die finanzielle Involvierung der Banken CS und UBS beim Bau einer Pipeline im Indigenen-Reservat Standing Rock (USA) und unterstützt damit die grossen Proteste indigener Gemeinschaften in Nordamerika.
  • 2017: Voices unterstützt die Kampagne zur Anerkennung der Roma als nationale Minderheit aktiv. Auf dem Berner Waisenhausplatz findet zusammen mit dem Roma Jam Session Art Kollektiv  ein Detox-Dance statt – ein Performance, welche das Verhältnis der offiziellen Schweiz und der Roma-Minderheit symbolisch entgiften soll.
  • 2017: Voices startet mit Partnern und Partnerinnen ein Pilotprojekt zur Sensibilisierung und Vermittlung zwischen fahrenden Roma, Landbesitzenden und Behörden. Unterdessen trägt das Projekt erfolgreich dazu bei, Konflikte zwischen fahrenden Roma, Behörden und der ansässigen Bevölkerung zu vermeiden.
  • 2017: Voices reist mit einer Delegation von peruanischen und brasilianischen Indigenen an die UNO in Genf und informiert über die Probleme von Nationalparks, bei denen Indigene keine Mitsprache haben sowie die fortschreitende Gefahr durch Goldabbau.
  • 2017: Zusammen mit dem Verband Sinti und Roma Schweiz veröffentlicht Voices einen Bericht zur Situation der fahrenden Roma in der Schweiz. Die beiden Organisationen fordern mehr Halteplätze sowie verschiedene Massnahmen zur Reduktion des Risikos von Konflikten.
  • 2017: Der Nationale Kontaktpunkt (NKP) für die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen ist auf die von Voices im April eingereichte Beschwerde gegen die Credit Suisse eingetreten. Die Schweizer Bank hatte sich massgeblich an der Finanzierung der Baufirmen der umstrittenen North Dakota Access Pipeline beteiligt, die durch das Indigenenreservat Standing Rock führt und für die dort ansässigen Sioux-Indigenen grosse Risiken der Wasserverschmutzung mit sich bringt.
  • 2018: Voices veröffentlicht einen neuen Goldbericht, der neben Importen von fragwürdigem Gold aus Peru auch dubiose Handelsbeziehungen der Schweiz mit Dubai, das als Umschlagsplatz von Konfliktgold gilt, aufdeckt. Mitte April stellen die peruanischen Zollbehörden Gold mit Verdacht auf Geldwäscherei und illegale Goldproduktion sicher, das an eine Schweizer Raffinerie geliefert werden sollte. Diese Raffinerie hat unterdessen Goldhandelsgesellschaften in Peru als Kunden verbannt – hoffentlich für immer. Weiter sanken die Gold-Importe von Dubai in die Schweiz im gleichen Jahr deutlich.
  • 2018: Voices reicht zusammen mit Jenischen einen Rekurs gegen das Neuenburger Gesetz zum Aufenthalt von Fahrenden ein. Das Gesetz ist ein trauriger Präzedenzfall beim Trend, die Lebensweisen der fahrenden Jenischen, Sinti und Roma einzuschränken.
  • 2018: Jahrelang hielt die sri-lankische Marine die kleine Insel Iranaitivu als Militärstützpunkt besetzt. Unermüdlich protestierte die Bevölkerung für eine Rückkehr auf ihre geliebte Insel, unterstützt von Voices. Mit Erfolg: Mitte Mai erhielten die Menschen endlich das Recht, auf die Insel zurückkehren. Dadurch können die Menschen wieder fischen, Meeresfrüchte sammeln und haben so Zugang zu einer gesicherten Einkommensquelle.
  • 2018: Voices veröffentlicht einen Bericht, worin sie die Annäherung zwischen Schweiz und China und die Auswirkung auf die tibetische Gemeinschaft dokumentiert. Es folgen mehrere Vorstösse im Schweizer Parlament und das Thema kommt in der Politik an. Zusammen mit Tibetorganisationen reicht Voices über 11’000 Unterschriften für mehr Schutz von Tibeterinnen und Tibetern in der Schweiz ein.
  • 2018: Voices protestiert mit Delegierten der norwegischen Sami vor den Berner Kraftwerken BKW. Diese sind gemeinsam mit einem Konsortium der Bank CS und weiteren Geldgebern an der Finanzierung einer Windkraftanlage beteiligt, welche die Lebensweise von indigenen Sami bedroht.
  • 2019: Voices unterstützt eine Strafanzeige von Roma-Organisationen gegen die Junge SVP des Kantons Bern wegen Verletzung der Rassismus-Strafnorm. Die beiden Vertreter der Jungen SVP werden wegen Verstoss gegen die Rassismusstrafnorm verurteilt. Sie ziehen das Urteil weiter an die nächste Instanz.
  • 2019: Nachdem der Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte das Gesuch von Voices um Einsicht in die detaillierte Goldhandelsstatistik stützt, will nun auch die Oberzolldirektion dem Anliegen statt geben. Die Gold-Raffinerien reichen Rekurs beim Bundesverwaltungsgericht ein.
  • 2019: Gemeinsam eine Stimme für bedrohte Völker: Voices hat mittlerweile rund 17’000 Mitglieder. Danke für die treue Unterstützung!
  • 2019: Die peruanische Staatsanwaltschaft hegt wegen Geldwäscherei und illegalem Goldabbau Verdacht gegen einen ehemaligen Zulieferer der Schweizer Raffinerie Metalor. Ein Jahr zuvor hatte Voices fragwürdige Goldimporte aus Peru in die Schweiz aufgezeigt.
  • 2019: Tausende Indigene in Brasilien wehren sich gegen die Aushöhlung ihrer Rechte unter Präsident Bolsonaro. Voices reist vor Ort, um sie in ihren Anliegen zu unterstützen.

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